Montag, 17. Oktober 2011

Herbstnacht

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Mein teurer Freund, magst ruhig schlafen
die Zukunft träumt auf Wolken Dich
in neuer Lande wohlgenährte Auen
und an der Wasser sanft Gestade
wo heller Klang aus Mädchenmund
die Nacht Dir samten will versüßen.

Nur noch einmal, geliebter Feind
lass durch die Lungen frische Luft Dir strömen
umsäuselt sei vom Nachtwind Dir die Brust
die sehnend sich entgegenwölbt
dem scharfen Stahl, den ich am eignen Busen
Dir gewärmet, dass er Dich nicht erschrecke.

Spürst meinen warmen Atem Du
da ich mich beuge, zu betauen Deinen Leib
mit einem Abschiedsgruß aus feuchtem Auge?
Mag sein, es deucht Dich wie der Zauberhauch
des warmen Nebels, der den Gral umwabert
Der ich einst für Dich war, in Sommertagen.

Des Mondes silbrig glänzend Scheideblick
gibt eine Blässe in das Antlitz Dir
die vordem niemals ich geschaut
als wüsste er das meine Hand die letzte Kraft
die Du mir noch gelassen, nun versammelt
die Schärfe in das böse Herz Dir zu versenken.

Kann`s sein? Ist derart leicht das Werk vollbracht?
Aus todesstarrer Leichenbrust
das Werkzeug meiner Rache raget steil.
Nun muss ich eilen, am Tor schon wartet
der Chauffeur, in südliche Gefilde mich zu leiten
auf dass es wieder Sommer um mich werde.

Für Dich – Du Schwein – bleibt nur die kalte Wintererde.




Guido M. Breuer

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