Donnerstag, 30. September 2010

"All die alten Kameraden" erscheint in 2. Auflage


Da freut sich der Autor - der erste Band von Opa Bertolds kriminellen Abenteuern ist in die zweite Auflage gegangen. Der zweite Band "Altes Eisen" hatte das flotter geschafft, nun ist der Erstling nachgezogen. Und der dritte Roman um die rüstigen Rentner aus der Seniorenresidenz Burgblick ist in der Mache!

Mittwoch, 29. September 2010

Zwei Eifler - ein Gedanke: die rechte Szene ist ein Thema


Krimi von Hubert vom Venn – „Den Letzten beißen die WerWölfe“

Eifel.- „Den Letzten beißen die WerWölfe“ heißt der neue satirische Krimi des Eifeler Autors Hubert vom Venn. Das Buch erscheint in diesem Tagen pünktlich zur Frankfurter Buchmesse im „Rhein-Mosel-Verlag“.
Zum Inhalt: Erschossen aufgefunden wird der ehemalige Roetgener Bürgermeister Fritz Rumbach. Dieser war von den Amerikanern 1944 zum ersten Bürger des Dorfes am Rande von Aachen ernannt worden, als in Berlin noch Durchhalteparolen geschmettert wurden. Für den Nazi-Schergen Heinrich Himmler waren die neuen Bürgermeister im befreiten Westen Verräter - ein Werwolfkommando erhielt Mordaufträge. Nach den tödlichen Schüssen auf den Aachener Bürgermeister Franz Oppenhoff lief dessen Mörder beim Marsch in die Eifel auf eine Mine und wurde zerrissen - Roetgen wurde von den Werwölfen nie erreicht. Doch von diesem Nazi-Kommando gibt es immer noch Lebende! Führte da jemand Himmlers letzten Befehl aus? Neo-Nazis vielleicht? Allerdings gibt es nicht nur die Spur in die rechte Szene. Fritz Rumbach ließ nach dem Krieg einen US-Panzer verschwinden, mit dem er jahrelang schwunghafte Schmugglerfahrten betrieb. Und seine Schmugglergefährten nannten sich „Die Wölfe“ nach einer Kneipe in Niederprüm.
Der Journalist Charly Nusselein und der Monschauer Kriminal-Kommissar Gottfried Zimmermann sehen zunächst vor lauter Wölfen die Bäume nicht..

»Den Letzten beißen die WerWölfe«
• ISBN 978-3-89801-049-8 • 10,90€
Der Autor
Hubert vom Venn, geboren 1953, gelernter Journalist. Seit Anfang der 90er Jahre als Kabarettist tätig. Künstlerischer Leiter des »Stadttheater Monschau« und des »Theater am Venn - Roetgen«. Seit 2010 Vorsitzender der Gewerkschaft ‑Bezirksverein Aachener Presse - im Deutschen Journalisten-Verband.


Das neue Buch des lieben Kollegen Hubert vom Venn ist für mich doppelt spannend und interessant, weil mein aktuelles Projekt, der dritte Roman um Opa Bertold und seine kriminalisierenden Kollegen aus der Seniorenresidenz Burgblick zu Nideggen, sich ebenfalls mit der rechten Szene in meiner Heimat auseinandersetzt. Mehr dazu im nächsten Frühjahr ...

schnucklige Krimi-Lesung in Alfter

28.09.2010
Krimilesung in der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus in Alfter, Beginn 20.00 Uhr
Hertersplatz 14, 53347 Alfter

Nun ja, es begann dann so zwischen 19.30 und 20.00 Uhr, die Beginnzeiten waren unterschiedlich kommuniziert worden. Das tat unserer Laune jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil. Es wurde ein sehr schöner Abend in der Bücherei, kleines Auditorium von rund zwanzig oder dreißig gut gelaunten Zuhörern, meist in dem Alter, wo man Opa Bertolds Probleme so langsam am eigenen Leibe versteht ;-)
Man saß heimelig nah beisammen und brauchte kein Mikro ...
Ich las aus "Altes Eisen" und als Nachschlag, um einen Kontrast zu dem eher locker leichten "Cosy"-Krimi zu bieten, eine eher fiese Kurzgeschichte mit Gruselfaktor. Krimi muss halt auch mal düster sein. Aber auch da zeigte sich der morbide Ckarakter der Alfterer: selbst im Psychothriller finden sie noch Stellen, an denen man lachen kann. Klasse Krimi-Publikum!

Montag, 13. September 2010

Nordeifel - Mordeifel


So, die CRIMINALE ist gelaufen. Meine Heimat hat sich als außerordentlich krimibegeistert erwiesen - phantastisch gut besuchte Leseveranstaltungen zeugen davon.

Die Kolleginnen und Kollegen der krimischreibenden Zunft haben sich zwischen den Lesungen die Zeit vertrieben mit Workshops, Diskussionen, Feiern, großartige Werke und ihre Schöpfer prämieren, kleine Theken in völlig überforderten Eifelkneipen belagern und alles verfügbare Bitburger wegtrinken ...

Und alle freuen sich schon aufs nächste Jahr, wenn der Niederrhein Ort des Geschehens wird. Mönchengladbach, Krefeld und Umgebung werden dann unsicher gemacht. Zieht euch warm an ...

Samstag, 4. September 2010

Der Fall Sarrazin




Neben der sehr heftigen Debatte über Form und Inhalt von Thilo Sarrazins gesellschaftspolitischen Aussagen in seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ interessiert mich als Schriftsteller vor allem auch der Aspekt der freien Meinungsäußerung: Ist es richtig, Sarrazin aus seinem Job zu feuern und ihn aus seiner Partei auszuschließen? Wird ein Mann mundtot gemacht, der einfach nur auf unbequeme Weise Fakten nennt?

Eins sofort vorweg: Niemand verbietet Herrn Sarrazin seine Äußerungen. Das Buch wird nicht verbrannt. Ich darf es kaufen und lesen und sagen, der Mann schreibt Quatsch oder endlich mal einer der die Wahrheit ausspricht. Das alles ist möglich. Die Meinungsäußerung ist nicht bedroht. Der Mann kann noch zehn Bücher mit seinem Gedankengut füllen. Niemand wird ihn hindern.

Allerdings hat auch jede Gemeinschaft das Recht zu sagen, dass ein bestimmter Mensch, der eine bestimmte Meinung äußert, nicht in diese Gemeinschaft passt. Das kann die SPD sein oder Sarrazins Skatrunde. Und ich meine, (Achtung, jetzt wirds inhaltlich) dass Herr Sarrazin einen Nationalismus von vorgestern im Kopf hat und diesen pseudowissenschaftlich propagiert. Er hat Angst vor einer "Durchrassung" (das konnte sein Gesinnungsgenosse Edmund Stoiber vor Jahren ungestraft äußern) er will Integration durch Anpassung. Dass deutsche Auswanderer überall im Ausland deutsche Kulturfestungen errichten interessiert ihn genausowenig wie die Überlegung, ob der nationalistisch geprägte Begriff des Volkes nicht vielleicht tatsächlich ausgedient hat. Er stellt die Frage gar nicht, soweit ich das sehen kann. Nationalismus ist seine Prämisse. Und seine von ihm geäußerte Furcht, dass die deutsche Gesellschaft dümmer wird durch muslimische Einwanderer und unsere Enkel sich alle nach dem Muezzin richten und Kopftücher tragen, ist für einen so gebildeten Menschen ziemlich peinlich. Aber er darf so etwas sagen. Glücklicherweise nicht ganz folgenlos.

Niemand zwingt mich als "echten Deutschen" (und das bin ich, denn ich habe nur einen einzigen Sohn, Abitur und Hochschulabschluss, ich kann schreiben und rechnen und ganz doll gut deutsch), mich zu integrieren. Ich habe das Geburtsrecht, gehöre zum deutschen Volk und muss das nicht beweisen, indem ich mich meinen Nachbarn anpasse. Der muslimische Einwanderer ist für Sarrazin gefährlich, weil er in Horden auftritt, die das kleine deutsche Volk nicht verträgt, weil er genetisch bedingt dümmer ist, sich drastisch fortpflanzt und aufgrund seines religiösen und kulturellen Hintergrundes zur Intoleranz und Abschottung neigt.

Entschuldigung, mit diesem Mann will ich auch nichts zu schaffen haben! Das darf auch Herr Gabriel oder Frau Merkel sagen, auch wenn diese es vielleicht mehr aus Populismus tun. Aber Herrn Sarrazin die Grenzen aufzuzeigen, ist ein Akt der Mäßigung. Gut wäre es natürlich, ihn sachlich zu widerlegen. Punkt für Punkt. Die Mühe mache ich mir hier nicht. Aber das werden andere tun.

Nur ein Zitat aus Sarrazins Einleitung, welches verdeutlicht was ich mit gestrigem Nationalismus meine:

"Die Geburtenzahl sank in Deutschland von über 1,3 Millionen jährlich in der ersten Hälfte der
sechziger Jahre auf 650.000 im Jahr 2009 ab. Geht das so weiter – und warum sollte sich etwas ändern an diesem Trend, der schon über vier Jahrzehnte anhält –, dann wird nach drei Generationen, also in 90 Jahren, die Zahl der Geburten in Deutschland bei rund 200.000 bis 250.000 liegen. Höchstens die Hälfte davon werden Nachfahren der 1965 in Deutschland lebenden Bevölkerung sein.
Die Deutschen hätten sich damit quasi abgeschafft. Manche mögen dieses Schicksal als gerechte Strafe empfinden fur ein Volk, in dem einst SS-Männer gezeugt wurden – nur so lässt sich die zuweilen durchscheinende klammheimliche Freude uber die deutsche Bevälkerungsentwicklung erklären."

Nein, Herr Sarrazin. Falls diese Zahlen so stimmen - und ich nehme das einfach mal an - dann ist das wirklich nichts Schlimmes! Wenn die Leute, die sich in 90 Jahren "Deutsche" nennen, zur Hälfte von Menschen mit Migrationshintergrund abstammen, dann muss mich das doch nicht ängstigen! Die Mischung wird vermutlich viel bunter, viel lebendiger sein, auf jeden Fall aber – anders.

Ein Beispiel: Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der letzten WM durch ein tolles, junges Team begeistert hat, in dem ein Berliner Jung namens Boateng oder ein in Gelsenkirchen geborener „Deutschtürke“ namens Özil Deutschland sportlich repräsentiert haben, hat der deutsche Fußball damit etwa angefangen, sich abzuschaffen?

Das gefährlich Dumme an Sarrazins Aussagen ist nicht, dass er Fakten nennt, die so oder so ähnlich sein mögen. Das Grauenhafte ist seine Interpretation dieser Fakten, die auf einer unreflektierten völkisch-nationalistischen Grundgesinnung beruht. Und obwohl er genau dies wortreich immer wieder verneint (weil es immer besser ist, seinen Schwachpunkt selbst auf eine angenehme Weise zu kritisieren), ist und bleibt es sein Hauptfehler. Der Meister der Zahlen schwingt sich zum Chefhistoriker und Gesellschaftsvisionär auf - und scheitert brutal an seiner Gesinnung. Diese Gesinnung ist gefährlich, weil sie sich hinter Fakten versteckt, die von einem gebildeten Menschen gründlich recherchiert und clever vorgetragen werden. Das ist pseudowissenschaftlicher Fremdenhass. Wir kennen dies sehr schmerzhaft aus der ach so deutschen Vergangenheit.

Und dann wirds richtig gefährlich: Weil viele Menschen, auch sehr gebildete Menschen, die sich für liberal und tolerant halten, nun sagen: Der Mann hat doch Recht mit allem, was er anführt! Man muss doch die Wahrheit sagen dürfen! Dazu missbraucht Sarrazin sogar Ferdinand Lassalle in seinem Vorwort: „Alle politische Kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen, was ist.“

Davor habe ich dann Angst - und nicht etwa vor einer Durchrassung des deutschen Volkes.

Und übrigens - ich bin gerne Deutscher!

Mittwoch, 1. September 2010

Die CRIMINALE steht vor der Tür


Bald ist es soweit: Hunderte von Krimiautoren entern die Nordeifel, palavern, hecken Mordpläne aus, das SYNDIKAT trifft sich zur jährlichen Hauptversammlung, spannende Workshops, an vielen schönen Orten in der Eifel finden Lesungen statt.
Ich habe das große Glückslos gezogen, mit meinen KollegInnen Beate Maxian, Ulrike Renk und Peter Godazgar auf einem Rurseeschiff lesen zu dürfen. Am 10.09. legen wir um 19.00 Uhr in Schwammenauel auf der "Aachen" ab. Zwei Stunden krimineller Seefahrt sind angesagt. Ich freu mich drauf! Das Ganze hat den Titel: "Keine Panik auf der Titanic"