Montag, 29. November 2010

Wein, Mord und Gesang ist fertig!


Pünktlich zur Vorweihnachtszeit ist es heraus: das ultimative Geschenk für alle Weinliebhaber, Bücherwürmer, Krimifreunde und vor allem für die Schnittmenge dieser Spezies. Zu jedem Weinanbaugebiet Deutschlands hat Carsten Sebastian Henn eine kleine weinkundliche Einleitung geschrieben, gefolgt von einem Kurzkrimi, der sich mit dieser Weinregion beschäftigt.

Herausgekommen ist ein wirklich wunderbares Buch, nicht nur inhaltlich, sondern auch haptisch. Der KBV-Verlag hat ein sehr schönes Format gefunden, Verleger und Autor Ralf Kramp hat auch seine karikaturistischen Fähigkeiten wieder zu wunderbaren Illustrationen eingebracht. Und eine illustre Schar von Krimiautorinnen und -autoren hat sich mit Kurzkrimis eingebracht:

- Carsten Sebastian Henn
- Ralf H. Dorweiler
- Angela Esser
- Carola Clasen
- Ina Coelen
- F.G. Klimmek
- Kathrin Heinrichs
- H.P. Karr
- Oliver Buslau
- Markus Guthmann
- Susanne Kronenberg
- Andreas Wagner
- Wolfgang Schüler
- Andreas Izquierdo
- Tatjana Kruse
- Guido M. Breuer
- Jürgen Alberts
- Uwe Voehl
- Jürgen Ehlers
- Hagen Range
- Ralf Kramp


Es ist toll, in diesem Kreise von hervorragenden Kolleginnen und Kollegen zu einem solchen Buch beitragen zu dürfen! Viel Spaß und kriminelle Unterhaltung!

Das Buch bei Amazon

Freitag, 26. November 2010

Recherche im Kölner Dombauarchiv


Für "Alte Narben", das dritte Abenteuer von Opa Bertold und seiner kriminellen Nideggener Seniorentruppe, recherchierte ich heute zum Thema Antisemitismus und das Bild der Juden, wie es sich im und um den Kölner Dom darstellt.

Dazu brauchte ich natürlich die Hilfe kompetenter Wissensvermittler. Diese fand ich in Dr. Klaus Hardering, dem Leiter des Kölner Dombauarchivs, der schon für "Altes Eisen" wertvolle kunsthistorische Fakten lieferte, und Pfarrer Werner Friesdorf aus Kommern in der Eifel, der zurzeit als Schulseelsorger in Füssenich tätig ist und früher im Dom sein geistliches Wesen trieb. Von Pfarrer Friesdorfs früherer Tätigkeit in Köln kennen die beiden sich sehr gut. Insofern durfte ich auch am Wiedersehen alter Freunde teilhaben.

Nun weiß ich eine Menge mehr über das sogenannte Judenprivileg von 1266, die heiß umstrittenen Darstellungen der "Judensau" im mittelalterlichen Chorgestühl des Kölner Doms und auch den pseudowissenschaftlichen Antisemitismus, der auch vor den Artefakten des Doms nicht halt macht. Viel historischer Stoff für den nächsten Fall von Opa Bertold ...

Freitag, 5. November 2010

Die Bundesrepublik Deutschland gegen das deutsche Volk


Stuttgart 21 und Atommüll nach Gorleben - der trägste Schreibtischtäter müsste Lust bekommen, auf die Straße zu gehen.
In Stuttgart werden Senioren mit Pfefferspray misshandelt, weil sie friedlich gegen das Milliardengrab U-Bahnhof protestieren, und in Gorleben werden rund 20.000 Polizisten aufgeboten - inklusive kampferprobter Spezialeinheiten - um die stumpfsinnige Atompolitik der Bundesregierung durchzusetzen. Sichere Lagerung für Atommüll gibt es nicht, da sind sich die Experten einig, aber die Laufzeitverlängerung für unsere AKW ist - obwohl gegen den Bürgerwillen und gegen die rechtsverbindlichen Beschlüsse der früheren Regierung - kaum noch aufzuhalten.

Natürlich konnte man zu allen Zeiten, sofern man nicht vollkommen blind und taub für die Realität ist, am Verstand der Politiker zweifeln. Aber die aktuelle Ignoranz der gewählten Honoratioren gegenüber unserer - des Volkes - Meinung verursacht mir mehr Übelkeit als sonst. Es erinnert ein wenig an den Polizeistaat, den wir in den 50er und 60er Jahren in Deutschland hatten. Das waren noch Zeiten, in denen spätere Spitzenpolitiker sich auf der Straße mit den Bullen prügelten. Und damals waren die Polizisten Teil eines reaktionären, pseudodemokratischen Machtapparates. Dies schien überwunden. Schön geträumt, Bildungsbürger. Ob ich am Ende auch einmal den Schreibtisch verlasse?

Ich beende den Beitrag mit den Worten des großen Heinrich Heine. Sein Wintermärchen ist eine immerwahre Beschreibung des deutschen Wesens:

Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Montag, 1. November 2010

Kreutzer kommt


Christoph Maria Herbst sei Dank: ein neuer Stil im Krimi-Einheitsbrei. Nein, so ganz neu ist da (fast) nix - ein bisschen Miss Marple, ein bisschen Hercule Poirot, ein bisschen Columbo, ein bisschen Kottan, auch ein bisschen Echtzeitfeeling a la 24 - aber vor allem ein herrlich schräger Herbst in Topform!

Hoffentlich reicht die Quote für mehr - der deutschen Fernsehkrimi-Landschaft würde es gut tun. Ich fühlte mich jedenfalls wunderbar unterhalten. Ein Dankeschön an alle Mitwirkenden, natürlich nicht zuletzt an den Drehbuch-Autor Christian Jeltsch.