Freitag, 23. Juli 2010

Wein, Mord und Gesang


Deutschland ist schön, seine Landschaften sind typisch, seine Weine lecker und seine Morde zahlreich. Deutschlands Weinkrimi-Autor Nummer 1, Carsten Sebastian Henn, hat für diese Anthologie eine ganze Schar hochklassiger und weinseliger Krimiautoren um sich geschart. Unter anderem Ralf Kramp, Andreas Izquierdo, Angela Eßer, Jürgen Ehlers, Uwe Voehl und auch den lieben Guido.

Und was das für eine Anthologie ist! Nicht einfach nur eine Ansammlung von Kurzkrimis zum Thema Wein, nein, eine kriminelle Reise durch Deutschlands Weinbaugebiete ist es geworden. Neben den zwölf bekannten Qualitätsweinbaugebieten wie Mosel, Pfalz oder Franken wird auch in den unbekannten Reblandschaften der Republik gemordet. Einundzwanzig Kriminalgeschichten, unzählige Leichen und viel, viel Wein.

Zu jedem Gebiet hat Carsten Sebastian Henn höchstselbst eine launige und hochfundierte Einleitung verfasst schließlich hat er Weinbau studiert und ist nicht nur Bestsellerautor, sondern auch einer der renommiertesten Weinjournalisten Deutschlands. "Wein, Mord & Gesang" - zum Selberlesen oder Verschenken.

Ich weine und morde im pittoresken Regensburg an der schönen Donau - ein kleines Weingebiet, aber eines das es in sich hat! Was zu beweisen ist ...

ALTES EISEN geht in die 2. Auflage


Früher als erwartet ist die erste Auflage weggegangen wie geschnitten Brot - die zweite Auflage ist erschienen. Nun ja, es liegt wohl auch am überschaubaren Umfang der Auflage - aber immerhin, die Bevölkerung einer Kleinstadt hat nun angeblich dieses Büchlein gelesen ;-)

Mittwoch, 14. Juli 2010

Fußball bringt einen auf kriminelle Gedanken ...


Der Austausch mit meinem Kollegen Richard K. Breuer aus Wien und vor allem dessen WM-Blog hat mich (nachdem ich mich so über die Ehrung von Diego Forlán als bestem Spieler der WM gefreut habe) zu einer schrägen Story inspiriert, die hoffentlich nie realisiert wird ;-)

Diego Forlán ist auf dem Weg nach Wien zu einem ChampionsLeague-Spiel, unterwegs wird er am Rastplatz vergessen, der Mannschaftsbus fährt ohne den süßen Diego weiter. Ein verbitterter Verleger und Autor aus Wien, der gerade ungebetenen Besuch von einem total abgebrannten Krimi-Autor aus der Eifel hat, der sich wochenlang von ihm durchfüttern lässt, findet den desorientiert herumlaufenden Fußballer und nimmt ihn mit. Was er nicht ahnen kann: der verlotterte germanische Krimiautor ist seit Jahren bis über beide Ohren in den schönen Sportler verliebt. Der zeigt sich jedoch als spröder Liebhaber, deswegen kettet der Krimiautor den armen Forlán im Keller des Wiener Kollegen an und überlegt, wie er sich am besten an dem Schönling vergehen kann. Die beiden Autoren kriegen sich in die Haare, weil sie sich nicht über die richtige Haltung und Pflege eines südamerikanischen Fußballers einigen können (es soll ja nicht so enden wie bei Diego Maradona, der auch von deutschen Pflegeeltern heruntergewirtschaftet wurde und letztlich drogenabhängig wurde). Es kommt zum Duell der beiden, sie zetteln einen Poetry Slam an, der bis zum Tode ausgetragen wird. Der Wiener labert den Eifeler tot, doch das Duell dauert so lange, dass der angekettete Forlán kaum noch sprechen kann, als ihn ein Sonderkommando der FIFA unter der Leitung der Wiener Kriminallegende Major Kohlweg endlich finden kann. Forlán wird gerade noch rechtzeitig zum Fußballspiel auf den Platz gestellt, ist aber während des Spiels so unkonzentriert, dass er sich von Jürgen Patocka tottreten lässt. Tragisches Ende mit Fangesängen. Rapid, Rapid …

Montag, 5. Juli 2010

Recherche kann so schön sein




Ja, so schön ist meine Heimat - vermutlich spielen meine Krimis deswegen hier - die Recherche der Locations ist erstens nicht aufwendig und zweitens sensationell schön - wie man sieht ... hier der Blick von den Felsen der Christinenley (Rath, Josef-Schramm-Weg) auf Burg und Burgfelsen von Nideggen.

Samstag, 3. Juli 2010

Verschwörung im Weltfußball - ein Medienkrimi der Superlative

Ich habe letzte Nacht herausgefunden, was wir eigentlich alle schon geahnt hatten:

Die Fußball-Stadien in Südafrika wurden gar nicht rechtzeitig fertiggestellt bis auf eines, und das wurde von Terroristen in die Luft gesprengt. Die FIFA hat das in Kooperation mit NASA, CIA, Mossad und dem Organisationskommittee des Wiener Opernballs vertuscht.

Die Spieleübertragungen sind in Wahrheit Fakes, die Spiele werden in einem unterirdischen Labor auf Island mittels einer Playstation 4 auf FIFA 2010 gespielt (die neue Engine ist geil! die Grafik lebensecht). Das hat mir heute morgen um 04.50 Günter Netzer im Suff verraten, er hat nämlich den Ghana-Part gespielt und war sauer, weil er für den entscheidenden Elfmeter kurzfristig ausfiel (er war besoffen an der Konsole eingeschlafen) und von David Beckham ersetzt wurde. Das Ergebnis war entsprechend, der Kerl kanns noch nicht mal virtuell mit den Fingerchen …

Jetzt ist die Sauerei aufgeflogen, vor allem wird jetzt unter den Saufköppen gerangelt, wer heute für Deutschland die Konsole bedient. Momentan werden favorisiert Toni Polster und Johan Cruyff … Für Argentinien hat sich Papst Benedikt schon durchgesetzt …

Freitag, 2. Juli 2010

es gibt keine Pflichtkapitel

da sitze ich doch in der Hitze und schreibe so ein Pflichtkapitel - nach einem Mord werden die Verdächtigen und Zeugen befragt. Der Plot gibt das zwingend vor, darauf kann man nicht ganz verzichten, auch wenn man keinen klassischen Ermittlerkrimi schreibt. Muss halt sein ... ?
Nein, großer Fehler! In der Diskussion mit Autorenkollegin Sabine T. aus A. bei B. stelle ich schnell fest, dass so ganz schnell eine dröge Pflichtübung ensteht, erst einmal für den Autor, und dann - was viel schlimmer ist - für den Leser.
Die Lösung ist ganz einfach: Ich stelle mir vor, die ganze Geschichte basiert nur auf diesem einen Gespräch zwischen Ermittler und Verdächtigem. Langweilig? Da empfehle ich den "Totmacher", in dem kammerspielartig das Gespräch zwischen einem Serienmörder und einem Psychiater zu grandioser Spannung aufläuft. Wenn ich nun die Herausforderung annehme, diese eine kleine Szene im Roman, die nur dazu dient, dass der Ermittler vom Zeugen ein später noch einmal bedeutsames Detail erfährt, zu einem Kleinod zu machen, zu einer Perle, die sich mit all den anderen, vielleicht am Ende stärkeren Szenen zu einem spannenden Ganzen verbindet - dann ist das keine Pflichtübung mehr. Was erfahre ich während dieses Gespräches über den Ermittler? Wie konzentriert ist er bei der Sache? Warum vergisst er dieses Detail und stolpert erst 20 Szenen später wieder darüber? Warum ärgert ihn das dumme Grinsen des Verdächtigen heute mehr als sonst? Warum hat er das Gefühl, dieses Gespräch nicht wirklich zu führen? Feine Nuancen, in denen der Krimiautor zeigen kann, warum ein Krimi eben auch Literatur ist. Von wegen Pflichtübung. Ran jetzt an diese spannende Szene ...
Und ja, diese Szene wird am Ende kein echtes Highlight des Romans werden - aber eben auch kein Ärgernis für den Leser ...