Sonntag, 29. August 2010

Gedanken zu Self Publishing-Plattformen und ebooks



Autoren haben noch nie in der Geschichte des Buchmarktes eine wegweisende Rolle gespielt, eher die Drucker, die Verleger, die Buchhändler und andere. Vielleicht ändert sich das ja, aber wir könnten auch diese aktuelle technische Neuerung einfach am Schreibtisch aussitzen und verschlafen wie es die Autoren in den letzten Jahrhunderten auch immer schon taten ... und auch in hundert Jahren werden die Autoren noch jammern, dass sie, die sie doch die hart arbeitenden und kreativen Urheber aller Texte sind, dass genau sie die machtlosesten Schlümpfe im Literaturbetrieb sind, die Hungerleider mit dem Trieb zum textlichen Exhibitionismus, die auch Geld bezahlen würden um gelesen zu werden, die mit dem kleinsten Stück vom Kuchen versteht sich ...

2 Kommentare:

  1. Äh, kommt da noch was oder war es da schon, Guido?

    Übrigens, der gute Balzac hatte schon zu Lebzeiten die Idee des Self Publishings gehabt, in dem er gleich mal eine Druckerei und später dann auch noch eine Schriftgießerei erwarb. Schlussendlich hat er (finanziellen)Schiffbruch erlitten, aber er war wohl am richtigen Weg ;-)

    Und eine gewisse Virginia Woolf hat in ihrem Keller eine eigene Druckerpresse gehabt.

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  2. oh ja, Richard - da kommt noch was ;-)
    Ich habe erst angefangen, mir Gedanken zu diesem Thema zu machen. Der nächste Schritt ist für mich die Frage: Wie kommt ein Self Publishing zu der Qualitätswahrnehmung, die ein konventionell verlegter Text erfährt? Der geneigte Leser weiß zwar, dass viel Schund verlegt wird, jedoch ist jedes konventionell publizierte Manuskript durch die Prüfung und Korrektur des Lektorats gegangen, der Verlag steht dafür mit seinem Namen und trägt ein unternehmerisches Risiko, der Buchhandel wurde von dem Titel überzeugt und er hat den Text in sein Sortiment aufgenommen (egal ob als gedrucktes Buch, Hörbuch oder eBook). Das ist ein halbwegs funktionierender Filter. Ein von mir hochgeladenes eBook hat dieses "Zertifikat" erst einmal nicht. Da muss eine Lösung her, sonst bleibt es Kleinkunst für die Nische.

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